jedem seine Lieder
am Wochenende war ich bei einer Freundin, die einer buddhistischen Gruppe angehört. Die Weltanschauung der Buddhisten gefällt mir grundsätzlich gut. Skeptisch werde ich in dem Moment, wo angefangen wird zusammen zu singen.

Damals bin ich schon aus der SPD ausgetreten, weil mir das suspekt war. Gemeinsam Texte zu singen hat für mich immer etwas von Brainwashing. Wenn ein Inhalt in einer Gruppe mit Liedern transportiert wird, schüttelts mich! Gruppen sollten die Inhalte und die Taten dafür, Ziele zu erreichen, als zusammenschweissendes Element ausreichen. Jeder Mensch ist in der Gefahr, in einer Gruppe der Versuchung zu erliegen, persönliche Verantwortung abzugeben. Wir haben schreckliche Beispiele dafür in der europäischen Geschichte, was dann passieren kann.

Also Leute, singt meinetwegen unter der Dusche, auf dem Fahrrad oder bei Deutschland sucht den Superstar. Aber bleibt Souverän Euer selbst!




weecks am 09.Sep 09  |  Permalink
Gospel
sei nicht so streng + wer kann schon immer souverän sein.

hanif am 09.Sep 09  |  Permalink
Zen-Buddhist
Ich singe als Zen-Buddhist auch immer mit. Aber man hat ja das Glück, dass es Kirchen-Japanisch ist, das versteht man sowieso nicht.

Und ist es Sanskrit, dann ist es auch unverständlich.
Bei Tibetisch müsste man ja auch vorher ein paar Semester studiert haben.

Also, ruhig mitsingen, soweit man es kann. Und bei den Verbeugungen redet man sich einfach ein, es sei Krankengymnastik - und schon sind alle Probleme gelöst.

damals am 05.Okt 09  |  Permalink
Auch ich finde Mitsingen richtig. Der Mensch ist ein Herdentier, und wer das leugnet, verbiegt sich. Und wer sich verbiegt, dessen Inhalte und Taten werden sich auch verbiegen.
Sicher gibt es in der europäischen Geschite schreckliche Beispiele kollektiver Verantwortungslosigkeit. Guckt man sich die gegenwärtige Krise an, überwiegen aber wohl die schrecklichen Beispiele individueller Verantwortungslosigkeit.

ohneworte am 07.Mai 10  |  Permalink
Der Mensch ist ein Herdentier. Richtig. Aber ich bleibe dabei: Wer den Herdentrieb mit Singen voranbringen will, wo eigentlich Inhalte und Taten gemeinsam die Melodie spielen sollten, ist mir suspekt.

Wer singen will, soll in einen Chor gehen.