100 Milliarden EUR
Schätzungen zufolge verliert Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro an Steuereinnahmen durch Steuerhinterziehung.
Fingerpointing gehört aus meiner Sicht nur bedingt in Richtung der Hinterzieher, die gefühlt sicher nur "sparen wo sie können". Ich glaube nicht, dass die Absicht ist, unserem Land zu Schaden, sondern eben nur zu "sparen".
Was mich stört ist, dass es in der gesellschaftlichen Wahrnehmung geradezu verpönt ist Steuern zu zahlen. Wenn man ein Schlupfloch nicht nutzt, wird man als blöd bezeichnet und belächelt. Es ist einfach "normal", möglichst wenig Steuern zu bezahlen. Und anscheinend ist es auch normal Steuern zu hinterziehen.
Als ich auf der Webseite eines renommierten Fachverlags im Bereich Wirtschaft, Recht und Steuern dies hier las wurde mir spontan schlecht:
"So kontieren Sie richtig: Rückstellungen für hinterzogene Steuern können erst am Ende des Wirtschaftsjahres passiviert werden, in dem mit der Aufdeckung der Steuerhinterziehung zu rechnen ist. Die Buchung erfolgt auf das Konto "Steuernachzahlungen Vorjahre" 2285/7690 (SKR 03/04). Die Gegenbuchung erfolgt auf das Konto "Sonstige Rückstellungen" ..."
Am Schlimmsten finde ich die Erkenntnis, dass das Funktionieren unseres Landes seinen Bewohnern offensichtlich nicht den Preis wert ist, den es kostet. Die Herausforderung an die Politik ist in meinen Augen:
Die Steuerzahler dazu zu bringen, zu sagen: Ja klar leiste ich meinen Beitrag für das Gemeinwohl. Ich zahle gerne Steuern!
Ohne Worte
ohneworte am 15. Juli 21
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